Winterspinat

Popeye mochte ihn über alle Maßen, Kinder nehmen oft davon Abstand. Ein hoher Eisenwert wurde ihm fälschlicherweise nachgesagt, doch schaden kann er nicht. Hier mag man(n) ihn mit Ei und Salzkartoffeln, aber auch in Italien kommt er auf den Tisch. Die Rede ist von Spinat. Das Fuchsschwanzgewächs ist ein dankbarer Wintergast in Deinem Garten.


Wann kann ich Winterspinat säen?

Bis Anfang Oktober kann Winterspinat noch ausgesät werden, ich habe es erst am 16. geschafft und denke dennoch, dass die Witterung es gut mit mir meinen wird.

Beginnen kannst Du aber auch schon im August, dann erntest Du eben etwas eher. Wenn Du im August aussäst, hast Du folglich eine Herbsternte. Auch von Februar bis April kannst Du nochmals säen.

Generell mag Spinat es, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden.

Der Abstand zwischen den Reihen sollte etwa 25 Zentimeter betragen und wenn Du große Blätter ernten möchtest, solltest Du am besten die einzelnen Pflanzen später auf 10 Zentimeter Abstand verziehen.

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Wie ist der ideale Standort beschaffen?

Halbschattig sollte der Platz für Deinen Spinat sein. Wichtig ist, dass Du den Boden schön feucht hältst und bei Kahlfrost (also Minustemperaturen ohne Schnee) sollten Du die zarten Pflänzchen etwas anhäufeln und in die Senken etwas Reisig geben oder Laub zur Isolierung.

Säst Du im August, wäre der als Standort das Beet gut, wo Du zuvor Kartoffeln hattest, aber gerne auch das ehemalige Erdbeerbeet. Je später Du säst, desto größer ist beim Spinat das Risiko, da er eigentlich eine Langzeitpflanze ist, dass er ins Kraut schießt.

Du kannst Spinat gut als Lückenfüller nutzen in Deinem Beet, er mag die Gesellschaft von Bohnen, Tomaten und Gurken. Er mag allerdings keine Sauerampfer und auch Mangold nicht.

Welcher Pflege bedarf Spinat eigentlich?

Spinat verlangt Deinem Boden nicht viel ab, ein bisschen Kalkdüngung kann zuvor nicht schaden.

Mit starkem Wind kann Spinat schlecht umgehen. Bitte verzichte auf das Düngen mit Stickstoff, denn das würde Deinen Spinat für Pilzkrankheiten anfälliger machen.

Sollte Deine Ernte wohlmöglich die Blattfleckenkrankheit aufweisen die Du an braunen Tupfen auf den Blättern erkennst, wirkt das nur optisch nicht so schön, ist aber essbar und unschädlich für Dich und Deine Gäste.

Wann kann ich ernten?

Je nach Aussaat. Die Augustsaat wird zur Herbsternte und wenn Du entsprechend später säst, folgt auch die Ernte später. Aber: Werden die Tage wieder länger, als es die Nächte sind, solltest Du aufpassen, dass Dein Spinat nicht ins Kraut schießt.

Ideal wäre es, wenn Du am Nachmittag ernten könntest, da durch ein wenig Sonnenlicht die Pflanzen Nitrat abbauen können.

Geht der Spinaci in die Blüte, ist er bitter und ungenießbar.

Was stelle ich mit Ernteüberschuss an?

Du kannst Spinat frisch im Gemüsefach maximal zwei Tage aufbewahren.

Wenn Du ihn einfrieren möchtest, hält er sich bedeutend länger. Allerdings solltest Du ihn idealerweise zuvor blanchieren und direkt danach in ganz kaltem Wasser abschrecken. Danach kannst Du ihn portioniert einfrosten ohne Bange haben zu müssen, dass Bakterien ihr Unwesen treiben.

Hat Spinat tatsächlich so viel Eisen?

Das ist ein Mythos und vermutlich auf einen trivialen Rechenfehler zurück zu führen. Echte Eisenlieferanten wären eher Pfifferlinge und Hirse, sowie rote Beete.

Also bleibt abschließend nur zu sagen, dass es einem schusseligen Wissenschaftler, so er heute noch lebte, sehr leidtun sollte, dass derart viele Kindergaumen mit dem Gemüse geärgert worden sind.