Tomaten pflanzen – Tomatenpflanzen selbst ziehen

Tipps zum eigenen Anbau von Tomatenpflanzen im Haus und Garten.

Rote Tomaten selbst ziehen und pflanzen

Tomaten aus dem eigenen Garten sind frisch und saftig. Allerdings ist ohne die richtige Vorbereitung eine reichhaltige Ernte oft nur schwer möglich. Wer sich gut über Tomatenpflanzen informiert und schon beim Tomaten pflanzen alles richtig macht, bekommt jährlich eine gute Ernte.

Bevor man saftige Tomaten aus dem eigenen Garten erhält, muss man sie säen oder pflanzen. Wir fangen deshalb ganz vorne an und beschreiben wie man Tomatenpflanzen säen kann, wie man den Boden für Tomaten vorbereitet, die Pflanzen einsetzt und aufzieht, aber auch wie man Tomatenpflanzen pflegt und am Ende erntet. Eine kleine „Tomaten pflanzen Anleitung“ für den Hausgebrauch.

Wann man die Tomatensamen säen sollte

Ab Anfang März kannst Du beginnen. Die Pflanzen kannst Du später nicht nur in Deinen Garten bringen, sondern auch einfach auf Deinem Balkon ansiedeln. Gerade Johannisbeertomaten machen optisch richtig etwas her und versprechen eine reiche Ernte. Auch in Blumen-Ampeln hat man ein tolles, schmückendes Beiwerk, das satt machen.

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Stand: Apr 27, 2024 15:34 Uhr
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Darauf solltest du beim Tomaten pflanzen und säen achten

Du hast Dich für Tomatensamen entschieden oder hast aus dem letzten Jahr noch welche? Das Fensterbrett über der Heizung ist frei und die Sonne scheint dort gut rein, Zugluft kommt keine an die Stelle? Perfekt, der richtige Standort für das Aufziehen der Tomatenpflanzen ist gefunden.

Da Tomaten Staunässe gar nicht mögen, solltest Du als Pflanzgefäß etwas aus Styropor oder Plastik mit Abzugslöchern wählen. Anzuchtschalen gibt es z.B. in einem gut sortierten Online Shop oder im Baumarkt und sind recht kostenarm.

Anzuchtschale zum Tomaten pflanzen

Der Topf sollte etwa 4 oder 5 Zentimeter hoch sein und einen Durchmesser von 8 cm haben. Jetzt mit im Handel erhältlicher Aufzuchterde befüllen und in der Mitte den einzelnen Tomatensamen platzieren. Den Samen in etwa einem halben Zentimeter tiefen Mulde legen und danach die Mulde wieder mit Aufzuchterde bedecken.

Klasse wäre es, wenn Du einen Wassersprüher hättest, um dieses Frühbeet regelmäßig (mehrfach täglich) zu befeuchten. Austrocknen solltest Du unbedingt vermeiden, Staunässe jedoch ebenso. Hier führen die Löcher im Blumentopf das überschüssige Wasser ab. Damit die Fensterbank nicht überflutet, bieten sich untersetze an.

Tomatenpflanzen pikieren

Die zarten, etwa 2-3 cm großen Pflänzchen, können etwa drei Wochen nach dem Säen vorsichtig aus dem Pflanzgefäß entnommen werden. Dazu kannst Du ein Hebelwerkzeug namens Pikierwerkzeug verwenden, eine Gabel oder einen kleinen Löffel. Es empfiehlt sich, die Tomatenpflanzen ca. 2 bis 3 Stunden zuvor zu gießen. Die Erde ist jetzt feucht und haftet besser an den Wurzeln.

Nachdem Du die Pflanze aus der Erde gehebelt hast, werden Sie vereinzelt wieder eingepflanzt, nur etwas tiefer als vorher. Du kannst den Topf beispielsweise mit Komposterde auffüllen, danach kann der Setzling bis zum unteren Blattpaar wieder eingesetzt werden, möglichst mittig. Weiterhin ist das Gießen oberste Pflicht, jetzt aber nicht den Freischwimmer für Tomaten einführen. Nach dem Pikieren sollte vorsichtig gegossen werden.

Der Aufwand ist groß, hier muss man sich überlegen, ob man nicht einfach nur die starken Pflanzen aufzieht und sich die Arbeit mit dem Pikieren spart.

Wenn die Tomatenpflanze zu schnell zu groß wird

Wenn Deine Pflänzchen die Hälse strecken, bis sie irgendwann umkippen, dann suchten sie sozusagen vergebens Licht. Der Wuchs sollte kompakt sein. Zu wenig Licht lässt die Pflanzen ungünstig hoch werden. Versuche einen besseren Standort zu finden.

Auf einem Blick – Tomatenpflanzen säen & ziehen

  • Anzuchtschalen oder kleine Blumentopfe mit Löchern, damit das Wasser ablaufen kann. 4-6 cm hoch und 8 cm tief.
  • Aufzuchterde oder Blumenerde mit Tomatendünger durchsetzt
  • Tomatensamen ca. einen halben Zentimeter unter die Erde legen und mit Erde bedecken
  • Regelmäßig gießen und darauf achten, dass die Erde nicht zu nass ist
  • Einen sonnigen aber vor Luftzug geschützten Standort finden (Ideal auf der Fensterbank)
  • Auf Bedarf die Tomatenpflanzen pikieren

Wann die Tomatenpflanzen in den Garten setzen?

Ab jetzt hast du fertige Tomatenpflanzen, die sich kaum noch von den gekauften unterscheiden. Solltest du deine Setzlinge nicht bis zum Ende vom Mai gezogen haben, solltest du darüber nachdenen, Tomatenpflanzen zu kaufen. Ab dem 20. Mai (das Ende der Eisheiligen) wäre das Umpflanzen in Deinen Garten anzuraten. Das liegt daran, dass Tomaten Frost gar nicht vertragen können. Mutige können es auch eher versuchen, aber dann vielleicht besser auf dem Balkon, damit Du die zarten Pflanzen im Zweifelsfall über Nacht noch rein nehmen kannst.

Der letzte Frost sollte durch sein, bevor man junge Pflanzen nach draußen setzt oder gar die Saat im Freien vornimmt. Um die Pflanzen in kritischen Zeiten nachts vor Frost zu schützen, kann man sie mit einer Haube abdecken. Die Abdeckung morgens wieder entfernen und Sonne an die Pflanzen lassen. Tomaten, die im Gewächshaus gepflanzt werden, haben es dabei etwas einfacher.

Anforderungen für den Tomaten-Standort im Garten

Tomaten benötigen einen nährstoffreichen Boden an einem sonnigen Standort. Am besten eignen sich daher Gärten auf der Südseite. Der Boden muss mit Kompost oder Tomatendünger angereichert werden. Pro Quadratmeter sollte man ca. 4 Liter Kompost in den Boden mischen. So sichert man die Grundversorgung der Pflanzen und schafft die Grundlage für ein gesundes Wachstum.

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Tomaten richtig pflanzen

Um Schädlinge im Boden zu vermeiden, sollte das Beet für Tomaten jährlich an einem anderen Ort sein. Nach drei Jahren kann man sein Beet wieder an der ersten Position anlegen. Zueinander sind die Pflanzen zwar absolut verträglich, aber sie sollten unbedingt in einem Abstand von mindestens 60 cm wachsen. Pflanzt man Doppelreihen sollten diese mindestens einen Meter Abstand haben.

Tomatenpflanze mit Blüten

Im Umfeld der Tomaten können ruhig auch andere Pflanzen wachsen. So ist es zum Beispiel kein Problem, wenn Spinat, Karotten oder Radieschen in ihrer Nähe wachsen.

Man kann Tomaten im Beet, Gewächshaus und Topf pflanzen. Für den Topf auf dem Balkon eignen sich besonders veredelte Tomatenpflanzen. Diese tragen mehr Früchte als normale Tomatenpflanzen. Somit ist der Ertrag bei der Ernte deutlich größer und man muss nicht zu viele Pflanzen auf den Balkon stellen. Anstelle eines meist kostenintensiven Gewächshauses, kann auch ein Tomatenhaus verwendet werden.

Tomatenpflanzen ausgeizen – Nach dem Tomaten pflanzen

Deine Pflanze soll im Freiland nachher in die Höhe wachsen und einen erkennbaren Stamm haben. Warum? Damit die Pflanzen möglichst hohen Ertrag bringt und nicht ihre ganze Kraft in das Austreiben fruchtloser Triebe steckt. Also entfernst Du die jungen Triebe, die noch sehr weich sind, sodass Du sie mit den Fingernägeln abknapsen kannst. Nun schickt die Pflanze vom Stamm her ihre Kraft wieder in den Haupttrieb. Diesen „Abknipsvorgang“ nennt man „Tomaten ausgeizen“. So wird die Tomatenpflanze immer schön luftig gehalten und die Früchte haben eine gute Möglichkeit zu reifen. Wenn man sie nicht lichtet bekommt man zwar mehr Früchte, jedoch ist die Qualität meistens deutlich niedriger.

Tomaten am Strauch - grüne Tomaten

Tomatensamen gewinnen und trocknen

Um aus den eigenen Tomaten die Samen zu extrahieren und für das nächste Jahr aufzubewahren, schneidest Du Deine Tomate auf und entnimmst die Samen.

Die Tomatensamen befinden sich im inneren der Tomate und sind ca. 2-3 mm groß. Sie sind feucht und müssen nach der Entnahme getrocknet werden. Entnimm sie und trenne sie von dem umgebenden Glibber mittels zweier Messer. Abrubbeln, waschen, Küchenrolle und Co. helfen dabei. Am Ende muss der Tomatensamen ganz trocken sein, anderenfalls würde er gammeln oder Schimmel ansetzen.

Tomate aufgeschnitten mit Blick auf Tomatensamen

Danach kannst Du die Samen trocknen lassen. Bitte nicht auf Küchenpapier oder Ähnlichem, da würden sie nur festkleben. Besser ist ein Frühstücksbrettchen oder ein Teller. Die getrockneten Tomatensamen können nun in einer Papiertüte aufbewahrt und im nächsten Jahr nach demselben Prinzip wieder ausgesät werden.

Wem der ganze Aufwand zu groß ist, der kann kleine, bereits aufgezogene Tomatenpflanzen kaufen und überspringt den Schritt mit dem selber Säen.

Tomatensamen Vergleich Streichholz

Tomaten richtig pflegen

Für Tomaten ist die richtige Witterung von großer Bedeutung. Besonders bei feucht-kühler Witterung muss man die Pflanzen schützen. Sie sind anfällig für niedrige Temperaturen und neigen dazu, sich schnell mit Schädlingen zu infizieren. Ideal ist es eine Folie über die Pflanzen zu spannen. So sind sie von oben jederzeit geschützt und haben dennoch von allen Seiten Licht, Luft und Sonne. Die Folie sollte dabei durchsichtig sein.

Ist der Standort mit nährstoffreicher Erde angereichert, muss man die Tomatenpflanzen nicht zwangsläufig düngen. Hat man keine Möglichkeit den Boden im Vorfeld auszutauschen, kann man Tomatendünger im Einzelhandel dazukaufen.

Um den Tomatenpflanzen die nötige Stabilität zu geben, kann man diese an Bambusstäben anbinden und mit diesen abstützen. Tragen die Pflanzen später Früchte, wird die Tomatenpflanze sehr kopflastig. Stabtomaten benötigen immer eine Hilfe zur Stabilisierung.

Tomatenpflanzen angebunden an Bambusstäben

Gießen von Tomaten steuert das Aroma

Wer Tomaten mit einem starken Aroma möchte, sollte die Pflanzen eher sparsam gießen. Zwar lieben die Pflanzen viel Wasser aber sie können sich sehr gut anpassen. Sparsam gewässerte Tomaten bilden eher festere Schalen an den Früchten. Bei stark gewässerten Tomaten haben die Früchte eine deutlich dünnere und weichere Schale. Das Aroma bei eher trocken wachsenden Früchten ist viel intensiver. Entsprechend sollte man sich selbst auf Versuche einlassen und über die Zeit herausfinden, wie einem die Tomaten am besten gefallen. Wer mehrere Pflanzen eingesetzt hat, kann dies bei unterschiedlichen Pflanzen ausprobieren.

Tomatenernte nach Standort und Sorte

Das Wetter hat einigermaßen mitgespielt, du hast deine Tomaten gepflegt, vor Schädlingen und Braunfäule beschützt – nun ist es Zeit für deinen Lohn: Die Ernte. Diese beginnt, je nach Sorte und Standort bzw. Witterung, zwischen Juni und Oktober. Anders als bei lange transportierten Früchten, die grün geerntet werden und erst auf dem Weg zum Kunden reifen, bekommst du deine selbstgezogene Tomate frisch.

Erntezeitpunkt und Aufbewahrung

Wann Du richtig erntest, erkennst Du zunächst – natürlich – an der Rotfärbung der Frucht. Doch auch grünbleibende Sorten, grüne Tomaten, sind dann reif, wenn die Früchte beim Eindrücken etwas nachgeben. Ein Irrglaube scheint zu sein, dass man abwarten solle, bis die komplette Rispe gereift ist. Dem ist nicht so. Das hat den erfreulichen Vorteil, dass Du Dir nicht saisonbedingt sogleich Berge von Tomaten einverleiben musst und doch immer frische Früchtchen auf dem Tisch hast.

Meist reifen die Tomaten vom Stamm her, peu á peu nach außen zur Rispe. Idealerweise schneidet man die Tomatenstiele dort einfach ab, es sei denn, die Frucht ist inzwischen derart reif, dass sie Dir regelrecht in die Hände fällt. Das Abschneiden der Stiele bringt der Pflanze mehr Kraft vom Stamm für die Reifung der Früchte an den Rispen. Zum sauberen Abschneiden eignet sich eine kräftige Küchenschere oder eine Rosenschere. Im Allgemeinen stirbt die Pflanze nach der Ernte einfach ab, sodass das Zurückschneiden der Pflanze unnötig ist.

Die Uhrzeit bestimmt das Aroma der Tomate

Es macht übrigens einen Unterschied, ob Du die Tomaten morgens oder abends erntest! Zu beiden Zeitpunkten entstehen dabei Aromen, die jeweils ihren Reiz haben. Erntest Du sie vor der ersten Sonneneinstrahlung, schmeckt die Tomate anders, als wenn Du am späten Nachmittag erntest – Probiere es mal aus.

Lagerung der Tomaten

Die geernteten Tomaten sollten keinesfalls im Kühlschrank gelagert werden. Hierbei würde das Aroma sehr schnell verloren gehen und dort kann die Tomate gasförmiges Ethylen bilden, das benachbart aufbewahrte Gemüsesorten verderben lässt oder deren Geschmack verändern kann. Im Notfall wäre es denkbar, die Tomaten in zartem Orange zu ernten und Daheim beispielsweise im dunklen Schrank nachreifen zu lassen, das würde allerdings den Geschmack verändern. Bei dieser Variante solltest Du zwingend beachten, keine Früchte übereinander zu stapeln.

Zu viele Tomaten am Strauch – Was tun bei Ernteüberschuss

Wenn Du eine sehr ertragreiche Ernte hast und es nicht schaffst, alle Tomaten zugleich zu verarbeiten, dann machst Du sie besser haltbar, indem Du Sie bei 14-16 °C und geschützt vor Sonnenlicht aufbewahrst. Sogar einfrierbar ist die Tomate, dann allerdings nur noch zu Sauce oder Ähnlichem zu verarbeiten, im Ganzen lässt sie sich dann nicht mehr essen.

Was viele Hobbygärtner nach dem Genuss noch nicht wissen ist, dass die Tomatenpflanze nicht zwingend komplett als Kompost enden muss. Die Seitentriebe kann man nach dem Ausgeizen auch in der laufenden Saison bewurzeln. Hast du eine sehr ertragreiche Tomatenpflanze, kannst du dir die Samen zur Seite legen und im nächsten Jahr wieder aussäen und erneut Tomaten pflanzen. Die geernteten Tomaten machen sich auch wunderbar im Salat beim Grillen und mit Morzarella auf dem Gasgrill.

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