Apfelwein selber machen

Apfelwein selber machen Flasche

Wer einen eigenen Apfelbaum im Garten hat oder anders an eine Vielzahl von leckeren, saftigen Äpfeln gelangt, der hat für die Verarbeitung der gesunden Früchte einige Möglichkeiten. Apfelgelee und Apfelsaft sind sicherlich sehr beliebt – doch auch Apfelwein hat seinen Reiz. Noch mehr natürlich, wenn dieser ganz alleine hergestellt wird. Dabei ist der Apfelwein gleichermaßen erfrischend wie auch durstlöschend und kann als süße oder saure Schorle getrunken werden. Dazu ist auch der niedrige Kalorienhalt von lediglich 90 Kalorien pro 250 ml ein Aspekt, der für die Zubereitung von leckerem, selbstgemachten Apfelwein spricht.

Zubehör für die Apfelweinherstellung

Neben den frischen und saftigen Äpfeln wird für die Herstellung von Apfelwein gar nicht so viel Zubehör benötigt. Eine Apfelpresse zum Auspressen der Äpfel, dazu noch ein Gärbehälter, in dem die gepresste Apfelmaische gären kann und ein Gärspund, der das Einfüllloch im Deckel des Gärbehälters abdecken kann. Dieser Gärspund – auch Getränkeschützer genannt – lässt zudem die Gärgase entweichen und reinigt einströmende Luft von Bakterien. Außerdem wird zum Herstellen von Apfelwein noch eine Obstmühle und ein Obstkelter benötigt. Hierbei ist entscheidend, wie viel Apfelwein hergestellt werden soll. Je nach dem kann eine günstige oder auch teure Anlage angeschafft werden.

Verschiedene Obstpressen zur Saftherstellung

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Stand der Daten in der Tabelle: Apr 19, 2024 17:26

Apfelwein bereits ab kleinen Mengen lohnenswert

Prinzipiell kann es sich schon lohnen, aus wenigen Äpfeln eigenen Apfelwein zu produzieren – aus 50 Kilo Äpfeln erhält man bereits 30 bis 35 Liter Saft, der weiterverarbeitet werden kann. Je mehr Äpfel verarbeitet werden, desto mehr lohnt sich auch die Herstellung von eigenem Apfelwein. Als Alternative bietet es sich an, die eigenen Äpfel in eine Kelterei zu bringen und diese dort gegen Süßmost oder auch Apfelmost einzutauschen. Andere Keltereien bieten auch an, die eigenen Äpfel gegen geringe Gebühren zu Süßmost zu pressen. Auf diese Weise spart man sich das Keltern und kann direkt damit beginnen, Apfelwein selber herzustellen.

Sauberkeit ist für die Herstellung von Apfelwein besonders wichtig

Die Sauberkeit ist bei der Herstellung von Apfelwein von größter Bedeutung. Dies gilt dabei für alle Geräte und Gefäße. Insbesondere sollte darauf geachtet werden, dass das Obst nicht mit Eisen oder gar Rost in Kontakt kommt. Andernfalls wird der Apfelwein dunkel bis schwarz und bietet keine hohe Qualität mehr.

Regeln rund um die Herstellung Apfelwein

Bei der Herstellung von eigenem Apfelwein gibt es darüber hinaus einige wichtige Dinge zu beachten. Dazu zählt vornehmlich, dass der Luftabschluss sowie die Sauberkeit in jedem Fall beachtet wird. Zusätzlich sind insgesamt sieben Regeln für die Herstellung von Apfelwein von besonderer Bedeutung. Die Berücksichtigung dieser Regeln garantiert, dass der eigene Apfelwein hochwertig wird und einen guten Geschmack hat.

Die sieben Regeln erklären treffend, wie man Apfelwein selber machen kann:

  1. Verschiedene Apfelsorten dürfen gemischt werden

    Starten wir mit der Saftherstellung ende Oktober bis Anfang November. Es sollten immer verschiedene Apfelsorten gemischt werden. Dies garantiert einen guten Geschmack, der weder zu süß noch zu sauer wird. Die Äpfel sollten dann erst direkt vor der Verarbeitung gewaschen und angefaulte Äpfel müssen aussortiert werden. Die Äpfel sollten möglichst fein zu Brei (Maische) vermahlen werden – dies garantiert eine hohe Saftausbeute.

  2. Apfelsaft extrahieren und Säuregehalt feststellen

    Die gewonnene Maische wird abgepresst und der Saft wird durch ein Sieb in einen Eimer gefüllt. Anschließend sollte das Mostgewicht sowie der Säuregehalt festgestellt werden. Dies ist wichtig, da sich daraus ableiten lässt, welche weiteren Schritte notwendig sind, damit der Apfelwein am Ende gut schmeckt. Der Säuregehalt sowie das Mostgewicht können dabei von Jahr zu Jahr schwanken. Entscheidend ist hierfür zum Beispiel der Reifegrad.

    Tipp: Mit Hilfe eines Acidometers – gibt es im Keltereibedarf – kann der Säuregehalt des gepressten Saftes einfach festgestellt werden.

  3. Gärbehälter reinigen und vorbereiten

    Der Gärbehälter für die Produktion von eigenem Apfelwein sollte rechtzeitig vor der Befüllung vorbereitet und auch gesäubert werden. Dies erfolgt mit klarem Wasser und nicht tropfenden Schwefelstäbchen zur Desinfektion.

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  4. Einfüllen vom Sanft

    Im nächsten Schritt wird der Saft in den vorbereiteten Gärbehälter gefüllt – hierbei ist zu beachten, dass mindestens fünf bis 10 Prozent Freiraum im Gefäß gelassen werden, damit der beim Gären entstehende Schaum Platz hat und den Gärspund nicht herausdrückt. Zusätzlich kann Hefenährsalz und Reinzuchthefe zugegeben werden. Anschließend wird der Gärbehälter geschlossen, der Gärspund aufgesetzt und der Gärprozess beginnt.

  5. Gärbehälter mit Luftdicht abschließen

    Der Gärspund sollte nun mit schwefeliger Säure oder hochprozentigem Schnaps bis zur Markierung gefüllt werden, damit kein Sauerstoff an den gärenden Apfelwein gelangen kann. Es sollte in der folgenden Zeit auch immer darauf geachtet werden, dass genügend Sperrflüssigkeit im Gärspund vorhanden ist. So kann keine ungereinigte Luft in den Gärbehälter eindringen.

  6. Weiterverabeitung vom Rohwein

    Ungefähr Mitte bis Ende Januar ist der eigentliche Prozess der Gärung beendet und es gibt nun zwei Möglichkeiten: entweder wird nichts getan oder es wird die Hefe abgezogen. Dazu wird der Apfelwein in einen anderen sauberen Behälter gefüllt und anschließend wieder in das gereinigte Faß zurückgegeben – dazu gibt man nun 10 g Kaliumpyrosulfit pro 100 Liter Wein und schwefelt diesen damit erneut. Als Kontrollspund verwendet man den Gärspund hier weiter.

  7. Alkoholgehalt und Gärprozess

    Wird der Apfelwein bis März oder April im Faß belassen, so ergibt dies in der Regel einen süffigen und guten Apfelwein, der auch ohne Zusatz von Zucker angenehm süß schmeckt. Wer den Apfelwein lieber säuerlicher haben möchte, kann diesen auch schon vor dieser Zeit probieren – in diesem Falle sollte allerdings darauf geachtet werden, dass der Gärspund nicht geöffnet wird. Die Länge des Gärprozesses kann letztlich auch über den Alkoholgehalt entscheiden – dieser liegt in der Regel zwischen fünf und sieben Prozent.

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