
Ich habe neulich vor lauter Übermut für einen meiner Balkone im Gartencenter zugeschlagen. Dabei wollte ich doch „nur mal schnell“ ne Kleinigkeit einkaufen – eigentlich. Aus einem Übertopf und Cocosfasersubstrat wurden dann weitere Sukkulenten und eine Waldrebe. An Klematis kann man aber auch so schwer einfach so vorbeigehen. Das „Problem“ daran ist nur, dass ich doch einen sehr grünen Daumen habe: Aufgrund der bereits mannigfaltig vorhandenen Sonneneinstrahlung und der Tatsache, dass ich wirklich täglich gieße oder maximal am übernächsten Tag, wächst das gute Stück zusehends. Seit 4 Wochen etwa wohnt es nun auf dem Südbalkon und ist sicher schon um knapp 15 Zentimeter gewachsen, sodass ich mir nun wirklich etwas einfallen lassen muss. Eine Art Mini-Pergola im Topf war dabei, aus Bambus-Stäben, aber das genügt bereits jetzt nicht mehr. Daher geht es in diesem Artikel also darum, wie man eine Pergola baut.
Welche Materialien kommen in Frage?
Im Grunde alles, was einigermaßen witterungsbeständig ist und möglichst biegbar. Metall geht, Bambus, Holz, aber Du kannst auch mit Stricken arbeiten, wenn Du eine Möglichkeit zum Aufhängen hast. Diese fehlt mir hier leider, daher muss ich mich auf Gestelle beschränken.
Auch gibt es ganz viel rustikales Holz, das leicht biegbar ist. Schau Dich nur mal im eigenen Garten um.
Und da ich beispielweise auch noch andere Kletterkünstler auf meinem Balkon hausen habe, probierte ich sogar was ganz Triviales aus: Ich habe einen Raumteiler verwendet, als Kletter- und Rankhilfe. Dieser ist aus weiß lackierten Holz, was prima zur Sitzecke passt. In verhältnismäßig geringen Abständen gibt es jede Menge Ablagebretter, dort thronen die Töpfe aus denen Kapuzinerkresse wächst. Diese finde ich zwar auch optisch wirklich ansprechend, aber primär nutze ich das als Notfutterpflanze für unsere Haustiere. Und ja – da die Pflanzen ja aus eigener Zucht und somit garantiert unbehandelt sind habe ich bereits darüber nachgedacht, die Kapuzinerkresse als Kapernersatz zu testen.
Welche Pflanzen klettern eigentlich gerne?
Über Klematis sagt man eigentlich, sie käme mit Sonne nicht gut klar. Ich kann das so nicht bestätigen, wenngleich auch ich nur halbtags auf besagtem Balkon direkte Sonne habe.
Es gibt unheimlich viele Weinreben-Sorten, darunter sind sowohl die Schattendurstigen, als auch die Sonnenhungrigen. Optisch finde ich persönlich genau alle mit Bekannten wirklich wunderschön.
Kapuzinerkresse klettert gern, ebenso wilder Wein, den ich aber definitiv nicht auf Balkonien halten würde, weil er zu massiv ausufert! Auch die Wicke rankt sich gern und Kletterrosen kennt auch ein Jeder. Blauregen ist ein echter Hingucker aber ich bin unsicher, ob das für den Balkon oder die Loggia so das Richtige ist.
Wie befestige ich die Pergola?
Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, einen Rosenbogen auf meinem Balkon aufzustellen. Im Garten ist das kein Problem, denn dort kannst Du ja die Füße sozusagen einfach in die Erde stecken, was leider auf dem Balkon nicht geht.
Aktuell sind nur drei Bambusstangen oben zusammengebunden und bündeln sozusagen die Pflanze.
Doch zurück zum Rosenbogen, denn darauf dachte ich abermals herum: Ich habe eine recht große Fußmatte, die aus sehr stabilem Plastik besteht und nur aus Verstrebungen besteht. Wirklichen Halt hat der Rosenbogen so nicht, doch wenn er windgeschützt steht und aus leichtem Material besteht, kann er so sicherlich gut verwachsen.
Auch kannst Du beispielsweise von oben herab die Rankhilfe „baumeln“ lassen. Das allerdings wird die Fassade wieder involvieren, was ich selbst lieber vermeiden möchte.
Gibt es auch ne schraubfreie Variante für den Balkon?
Selbstverständlich. Auch ich schone die Fassade und schraube dort nicht herum, daher habe ich lieber Sonnenschirme am Geländer mittels Kabelbindern und Schellen befestigt, da ich in benötigten Maßen leider keine passende Klemm-Markise fand.
Nun habe ich also das Glück gehabt, ein freistehendes Gerüst mit einer Grundkonstruktion aus einem Raumteiler gefunden zu haben. Zuvor war das Möbelstück in einem Badezimmer abgestellt und zudem auch noch zusätzlich in der Wand verankert. Da mein Balkon eben ist, wackelt nichts.
Im Zweifel jedoch, weil diese Voraussetzungen eben nicht immer gegeben sind, habe ich noch eine weitere Idee:
Ein abgeschrägter Standfuß aus Holz (zwei gleichlange Leisten) sorgt zum einen für Stabilität und dasselbe kannst Du auch oben nochmal anbringen, sodass sozusagen Dein „Regal“ etwas schräg (gen Wand) steht und sich an der Fassade entsprechend selbst abstützt.
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