
Im Rahmen Deiner Wintervorbereitungen hast Du ausreichend zu tun und der Oktober klopft bereits an die Tür. Den Rasen hast Du nochmal gemäht und deine Beete nochmal vor dem ersten Frost umgegraben. Deine Herbstsaat steht im Grunde bereits in den Startlöchern und Dein Gewächshaus blitzt und blinkt erwartungsvoll. Aber irgendwas war doch da noch, richtig? Dein Teich! Denn auch im Herbstgarten bedarf er der Pflege.
Wenn das Herbstlaub fällt…
Im Oktober können schon so einige Blätter bunt gefärbt zu Boden sinken. Aber doch bitte nicht in Deinen Teich. Versuch doch mal ein Laubnetz. Es eignet sich hervorragend dazu, deinen Teich vor dem fallenden Herbstlaub zu schützen und somit auch die Wasserqualität selbst. Die optimale Maschenweite beträgt 20 mm.
Würde das Laub einfach im Teich absinken, würde es auf dem Teichboden verfaulen und somit Schlamm bilden. Allerdings geht es selbstverständlich auch ohne Laubnetz – mittels eines Keschers. Damit kannst Du das Herbstlaub abfischen und das Absinken damit vermeiden. Allerdings solltest Du dann versuchen, täglich den Kescher zu schwingen, maximal jedoch 2 Tage verstreichen lassen.
Solltest Du nicht alle Blätter erwischt haben und doch Fäulnisschlamm am Grund Deines Teiches entstanden sein, kannst Du Selbigen abschöpfen und beispielsweise als natürlichen Dünger auf deinem Beet verwenden oder aber Dich dessen mittels einer eigens dafür hergestellten Teichschlammsaugers entledigen. Natürlich kann der Faulschlamm auch auf den Kompost.
Würdest Du Dich des Faulschlamms nicht entledigen, entstünde als Endresultat Schwefelwasserstoffgas als Fäulnisgas, was deinen Fischen den Sauerstoff rauben würde und sie würden folglich ersticken.
Technik und Frost
Deine Teichpumpe und die eisige, uns bevorstehende Jahreszeit vertragen einander gar nicht. Wenn das Wasser gefriert und somit die Oberflächenspannung ansteigt, verbiegt sich schnell mal eine Teichpumpe, ein Wasserspiel oder eine Fontäne und wird unbrauchbar. Nimm die Geräte aus dem Teich und lasse sie leerlaufen. Eine Tauchpumpe kannst Du auf mindestens 80 cm absenken. Inzwischen gibt es selbstverständlich auch Geräte, die frostsicher sind.
Im Idealfall besorgst Du Dir vor dem ersten Frost ein Stück Styropor und legst es auf die Wasseroberfläche, damit es aufgrund seiner Kompressionsfähigkeit den Druck bei Frost kompensiert. Inzwischen gibt es im Handel auch allerlei hübscher Eisfreihalter, beispielsweise in Form eines auf einer Eisscholle sitzenden Pinguins oder Ähnlichem, sodass auch im Winter dein Teich einen Blickfang bietet und vor allem über eine Art Anker verfügen, sodass der untere Styroporteil ein Stück weit ins Wasser gezogen wird.
Winterquartier für Teichfische
Im Prinzip können Deine Fische im Teich direkt überwintern, wenn er mindestens 80 cm tief ist, denn letztendlich halten auch Fische eine Art Winterschlaf. Da in Gewässern an der Wasseroberfläche stets kältere Temperaturen herrschen, als gen Grund, halten sich dort die schlauen Tiere auch vorzugsweise auf. Sie fahren Ihren Stoffwechsel soweit es geht herunter und senken ihre Körpertemperatur ab, um so von ihrem im Sommer angefressenen Fett zu zehren. Des Weiteren haben sie doch auch einige Kleinstlebewesen und Pflanzen, um sich zu ernähren. Ab einer Wassertemperatur von ca. 8°C solltest Du auf Fütterungen verzichten, damit die Tiere in ihre Winterstarre fallen und sich nur begrenzt bewegen.
Hat Dein Teich die entsprechende Tiefe, kann der Fisch nicht einfrieren. Würden Deine Fisch mit einfrieren, würden sie das Kristallisieren ihrer eigenen Körperflüssigkeit definitiv nicht überleben, da dieser Vorgang die Gefäße zerstört.
Sollte der Fall eintreten, dass Du Bedenken entwickelst, weil die Temperaturen außergewöhnlich und unvorhergesehen absinken und Deine Fische sich im Teich befinden, tu eins auf keinen Fall: Die Eisdecke aufhacken. Die tiefen Temperaturen könnten die Tiere überleben, ein wenig Sauerstoffmangel vermutlich auch und schlechte Lichtverhältnisse ebenfalls – aber keineswegs tolerieren sie Erschütterungen, die beim Aufhacken entstehen und somit würde die Winterstarre unterbrochen werden.
Wenn Dein Teich weniger tief ist, solltest Du dazu übergehen, deine Fische im Keller (beispielhaft hierfür wäre eine Wassertonne) zu überwintern. Die Tiere in einem Aquarium mit Zimmertemperatur überwintern zu lassen, wäre weniger ratsam, da das den natürlichen Zyklus einfach stören würde. Bestenfalls mischst Du Teich- und Frischwasser in einer Wassertonne und setzte deine Fische um, bevor die Temperaturen unter 8°C fallen. Die Eingewöhnung der Tiere sollte ihnen nun leicht fallen. Mit Fütterungen solltest Du erst im Frühjahr, bei steigenden Temperaturen, wieder beginnen. Bist du nach einem oder zwei Monaten bei der üblichen Fütterungsmenge angelangt, haben sich Deine Fische wieder zurückgewöhnt. Zubehör für dein Aquarium und einer möglichen Wassertonne im Keller, findest du auf [Anzeige-Link] aquarium-perfekt.de
Pflanzenschutz im Frostquartal
Seerosen können Frost überleben, so Dein Teich tiefer ist als die magischen 80 cm und ihnen ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Im Zweifelsfall entnimm die Pflanze und überwintere Sie im Keller in einem Speißbottich.
Uferbepflanzung wie Schilf kannst Du jetzt, wenn es nötig ist, beschneiden, aber entnommen wird sie nicht. Sie bleibt am Ufer und schützt so auch im Winter Deinen Teich, in dem sie für den Sauerstoffaustausch zwischen Wasser und Luft sorgen.
Wasserpflanzen kannst Du generell auch zurückschneiden, allerdings dann möglichst tief. Hierfür wurde die Teichschere entwickelt, die einen ausgesprochen langen Stiel hat, um dir die Arbeit zu erleichtern. Solltest Du besonders dichte Unterwasserpflanzenbestände haben, kannst Du sie zum Beispiel mittels eines Rechens vorsichtig auslichten.
Es sollten auch im Winter noch Wasserpflanzen im Teich verweilen, da sie für die Sauerstoffversorgung der Fischer von Nöten ist.
Es wäre schön, wenn Du regelmäßig Schnee von der Eisdecke Deines Teichs entfernst, sodass ausreichend Sonnenlicht hineinfällt.
Sicherung und Hinweise
Ein meines Erachtens wichtiger Hinweis ist Folgender: Bitte beachte auch, dass es ausgesprochen gefährlich sein kann, wenn Dein oberflächlich zugefrorener Teich im Winter leicht zu übersehen ist, vor allem für Kinder. Die dann nahezu gänzlich geschlossene Eisdecke kann zur schlimmen Falle werden, da sie zumeist nicht tragfähig ist und man schnell einbricht. Bitte denkt also auch daran, dass wenn euer Teich gut zugänglich ist, ihr ihn entsprechend sichert.
Alles in allem jedoch freuen wir uns doch letztendlich alle auf das kommende Gartenjahr und den Frühling. Ich wünsche allen Teichbesitzern, dass es im Winter keine Fischstäbchen gibt.