Nistkasten im Garten pflegen und aufhängen

Nistkasten aus Holz im Garten aufgehängt

Einen Nistkasten im Garten zu haben bedeutet Natur hautnah zu erleben. Die Vogelwelt wird sich sehr schnell im Garten versammeln und den Nistkasten beziehen. Erfolgserlebnisse sind also vorherbestimmt. So ein eigener Nistkasten im Garten braucht jedoch auch etwas Pflege und sollte am richtigen Ort angebracht werden. Er ist das Zuhause für viele Vögel und wenn alles passt, ist er die Heimat für ein ganzes Vogelleben.

Nistkasten reinigen

Im Spätherbst wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, hat es einen guten Zeitpunkt um Nistkästen zu reinigen. Im Kasten befindet sich noch das Nest der letzten Brut. Eventuell auch schon ein weiteres Nest oben drauf. Jede Brut bekommt ein neues Nest, aber Vögel sind nicht so talentiert und räumen das alte Nest erst aus. Nein, sie bauen einfach oben drauf.

Hierdurch setzen sie sich auch einer großen Gefahr aus. Marder und andere Fressfeinde kommen leichter an die frischen Eier und Küken, wenn Nest auf Nest gebaut wird. Denn die Nester sind nicht mehr tief genug im Nistkasten.

Die Reinigung erfolgt nur mit einem kleinen Besen oder einem Lappen. Nistkästen werden „besenrein“ gemacht und stehen anschließend für eine neue Brut zur Verfügung. Auf keinen Fall – und unter keinen Umständen – wird ein Nistkasten mit chemischen Reinigungsmitteln behandelt. Maximal erfolgt eine intensivere Reinigung mit Wasser. Dann aber bitte den Nistkasten anschließend wieder gut trocknen um Schimmelbildung zu vermeiden. Fast immer reicht jedoch der Einsatz von Handfeger und Kehrschaufel.

Das alte Nest wird aus dem Nistkasten entfernt. Vögel verwenden es nicht erneut, also kann es komplett entsorgt werden. Außerdem werden dadurch auch gleich eventuelle Parasiten entsorgt die im Nest sind. Schließlich sind Vogelnester in Nistkästen auch gerne ein Rückzugsort für allerlei andere Insekten. Auch der Siebenschläfer macht es sich darin bequem.

Siebenschläfer im Garten

Finger weg von diesen Nestern

Einige Nisthilfen – also Nester – dürfen nicht gereinigt werden. Zum Beispiel die Nistplätze vom Mauersegler. Dieser Vogel baut an seinem Nest sein ganzes Leben. Wer einem Mauersegler das Nest nimmt, versetzt das Tier wieder auf Null. Er muss sein Nest dann komplett neu bauen und das entspricht nicht seinem Instinkt. Deshalb niemals die Brutbemühungen eines Mauerseglers stören oder zerstören.

Von Schwalbennestern ist generell Abstand zu nehmen. Sie sind ganzjährig geschützt und dürfen nicht entfernt werden. Im nächsten Jahr wird die Schwalbe das Nest erneut aufsuchen und benutzen. Dazu bessern die Vögel eventuelle Schäden selbst aus. Wer ein Schwalbennest entfernt, kann vom Naturschutz viel Ärger bekommen.

Der passende Nistkasten

Am Anfang ist es schwer zu sagen, welche Vögel sich in einem Nistkasten wirklich niederlassen. Deshalb sollte jeder Garten mit einem Standard-Nistkasten ausgestattet werden. Dieser Nistkasten wird einfach an einen Baum gehangen und schon bald ziehen Vögel ein. Spezielle Nistkästen können ab dem zweiten Jahr genutzt werden, wenn die Vogelarten bekannt sind und man weiß, hier ziehen seltene Arten ein die einen besonderen Nistkasten brauchen.

Der Zaunkönig lebt lieber in ganz speziellen Nistkästen. Ein solch typischer Kasten ist etwa der nachfolgende:

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Stand: Mrz 28, 2024 16:16 Uhr
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Bevor es sich wirklich lohnt einen solchen Nistkasten für den Zaunkönig im Garten aufzuhängen, muss klar sein ob sich der Zaunkönig überhaupt in der Region befindet und dort sein Nest bauen möchte.

Wo hängt man Nistkästen auf

Im ersten Schritt muss ein Standort gefunden werden, der vor Katzen und Mardern weitgehend geschützt ist. Also ein sehr hoher Platz. Ein weiterer Feind der gerne unterschätzt wird, ist das Eichhörnchen. Es macht sich über die Eier her und klaut sie. Bemerkt man erst während der Brust, dass Fressfeinde den Nistkasten besuchen, kann er trotzdem umgesiedelt werden. Aber bestenfalls nur ein paar Meter entfernt vom aktuellen Ort, da sonst die Vögel die Brust verlassen.

Aufhängen kann man Nistkästen im Prinzip überall. Ganz typisch sind Mauern, Bäume, Garagen, Dachbalken und Giebel. Sie können am Baum praktisch auch an einem robusten Seil hängen statt direkt mit einem Nagel am Baum geschlagen zu sein. Oder einfach mit einem Draht über einen stabilen Ast hängen.

In den meisten Gärten weht der Wind aus westlicher oder nordwestlicher Richtung. Entsprechend sollten Nistkästen immer weg vom Wind gebaut werden. Also mit dem Einflugloch nach Osten oder Südosten, damit es nicht reinzieht. Hier muss aber jeder Gartenbesitzer selbst bestimmen, woher der Wind am meisten weht. Um die Nester im Brutkasten vor Regen zu schützen, wird der Kasten leicht nach vorne geneigt. So läuft auch Wasser vom Nistkasten schnell ab und kommt nicht zum Einflugloch hinein.

Wichtig: Vögeln sollte beim Brüten nicht durch einen Sonnenplatz geholfen werden. Nistkästen hängen besser an einem schattigen Platz. Bei zu viel Sonne heizt sich der Nistkasten zu stark auf.

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