Vermeintliche Gartenabfälle weiterverwenden

Ich habe festgestellt: Ich werfe, wenngleich ich mir stets vornahm, auf sowas zu achten, doch noch zu viel weg. Und das mag ich gar nicht. Lebensmittel sind wertvoll, gesund, bringen uns Energie, kosten uns Zeit, Geld und Geduld. Und uns Hobbygärtner sowieso, denn schließlich wird jedes Samenkörnchen gehegt und gepflegt, in die Sonne geschoben, begossen, die Erde darum aufgelockert und wir zupfen und staunen. Und dann? Dann ziehen wir unsere Ernte aus der Erde und lassen sie uns schmecken. Die Reste kommen weg, meist direkt auf den Kompost oder in die Bio-Mülltonne. Und dabei fiel mir auf, dass auch davon noch so einiges verwendet werden kann.

Wenn Knoblauch ungewollt keimt

Dann lass ihn doch :) bisher sortierte ich den gekauften Knoblauch auch aus, sobald ich grüne Keime entdeckte. Warum? Weil mir irgendwann mal irgendwer gesagt hat, so kann man den nicht mehr verwenden.

Keimt er jedenfalls nun, wie im Titelbild auch, so lasse ich ihn das ab sofort auch tun, aber lege ihn dann extra auf einen Teller und lasse ihn etwas Sonne naschen. Denn keimt der Knobi, kann so will ich ihn ab sofort nicht der Küche verbannen, um ihn zu entsorgen, sondern ab sofort kommt er dann auf dem Balkon in die Erde.

Möhren brauchen eine gefühlte Ewigkeit um zu gedeihen

Die Köpfe der Möhren isst doch meist gar keiner, wir schneiden das immer ab, nachdem das Kraut abgebrochen worden ist und dann kommen die kleinen Reste in die Biotonne oder auf den Kompost. Bisher jedenfalls. Man kann nämlich auch ganz anders damit umgehen:

Wenn Du das nächste Mal die Möhren beschnitten hast, leg die Stücke doch einfach mal, mit der Schnittfläche nach unten (das heißt das, wo das Kraut zuvor war, ragt nach oben heraus, wie im Beet sonst ja auch) in ein flaches Glas mit etwas Wasser drin. Das Kraut wird erneut sprießen!

Beim Lauch/Porree schneide ich immer zuerst die Wurzel ab

Hier heißt er Lauch, dort heißt er Porree – gemeint ist jedenfalls dasselbe. Und vermutlich geht damit auch jeder ähnlich um. Ich gehe mal von mir aus: Ich schneide immer erst die leicht erdige Wurzel ab, werfe sie fort und kümmere mich dann um die eigentliche Lauchstange.

Ab sofort stecke ich auch diese Wurzeln noch mal in ein Wasserglas. Hier bedienen sich die bescheidenen Porree-Teilstangen und wachsen erneut, mit etwas Glück.

Was soll man denn mit Kohlresten noch machen?

Wer Kohl im Garten hat, hat meinen Respekt. Ich mache mir die Arbeit nie, sondern kaufe ihn, weil ich Bedenken vor immensem Ernteüberschuss habe. Der Strunk wird hier bei der Verarbeitung in der Küche nie mitverwendet, sondern entsorgt. So handhabe ich das auch, schließlich sind auch die Blätter hier viel zu dick und für Rouladen und Co. Somit ungeeignet.

Aber: Lege doch auch den Strunk nochmal in Wasser ein. Aus ihm wachsen neue Blätter empor.

Sellerie kann man auch recyceln!

Sellerie verbraucht man selten komplett. Lass doch auch hier den Strunk mal übrig und lege ihn in ein Wasserglas. Du wirst erstaunt sein, wie schnell es wieder grünt.

Romana-Salat

Romana lasse ich sowieso im Beet bis zum Ende des Jahres, ich entferne nur einzelne Blätter und erfreue mich daran, dass ohne mein Zutun tatsächlich immer neue Salatblätter nachkommen. Also zieht die Köpfe nicht komplett aus der Erde, sondern lass sie dort ruhen, dann hast Du wirklich viel von Deiner Ernte.

Solltest Du zu den Genießern gehören, die Romana bisher kauften, so pflanz den Rest einfach auf Deiner Terrasse nochmal in Erde ein. Mit etwas Glück kommt auch hier abermals Gemüse nach. In Wasser stellen wäre hier allerdings ungeeignet, weil der Salat dann matschig wird und schnell fault.

Foto © Yvan Reitserof – Fotolia.com